Prosa
Texte zur Musik
Gedichte
Politica
Referenzen
.
.
.
der liebesschmerz
Herbst 1999
der liebesschmerz kommt, wann er will
und schnell steht er im herz und still
wenn du ihn fragst warum,
dreht er sich leise um und geht
ich wein‘ ihm hinterher
und frag‘ ihn, was denn wär`,
wenn’s ihn erst garnicht gäbe
ganz hinten -einmal noch- schaut er hervor
und flüstert mir sein motto,
altgeworden träge, nun in’s ohr:
"ich weiß genau, warum ich euch befalle
und brüll’s euch in die herzen mitten’rein
was ich jetzt sage, geht an alle:
lieben kann man nicht allein. !"
der liebesschmerz kommt, wann er will
und schnell steht er im herz und still
wenn du ihn fragst warum,
dreht er sich leise um und geht
berlin, berlin, berlin, berlin
2010
komm du wand`rer, komm du nur
das ist schön, du trägst `ne uhr
und du sagst, du kennst die zeit
und das heißt, du weißt bescheid
hier ist wasser in's gesicht
die stadt ist heiß, verbrenn dich nicht !
hütten, leute, funkverkehr
alle kommen, immer mehr
wachsen, wuchern, immer weiter
wer wird erster, wer wird zweiter
diese götter sind hier abgeschafft
haben uns - zuviel begafft
auch sind wir - die wolken los
loser-leben, mutterschoß
willst du wissen, wie das geht
kommt die frage schon zu spät
berlin berlin berlin berlin-
bist du draußen, bist du drin
berlin, berkin, berlin, berlin,
alles mit und ohne sinn
oh, du hast da einen sonnenstrahl
im nachtgesicht, noch immer fahl
weißer engel, dir zum trost
kaffee schwarz mit käsetoast
berlin sagt dir nun “guten tag “
aus tradition, wie man's hier mag
willst du bleiben, kein problem
willst du gehen, auf wiedersehn
was du alles mitgebracht
wirf es weg, es wird schon nacht
tanz tanz es ist schon spät
bist du endlich abgedreht ?
verlier dich doch ! - kein halten mehr
das kennt man hier, von altersher
augen und, ins spiel – nur zu
berlin bist du - du bist ....
berlin berlin berlin berlin-
bist du draußen, bist du drin
berlin, berkin, berlin, berlin,
alles mit und ohne sinn
Quartett: Weidner
PANTA REI (alles fließt:heraklit)
Nach zeiten vermeintlicher avantgarde im jazz:
dem gestus der zeit, daß die spieler die spielkunst als ironie der kunst der musik überordnen,
hier nun endlich wieder jungs, die vorerst mal die zeit hören, dann den raum in der zeit und danach dann ganz am ende – irgendwo - das instrument , das eigene, sprechen – nein besser- atmen lassen , um diesen längst gehörten klang uns dann zu überantworten, darauf hat die landschaft lange warten müssen: selbstvergessen, bescheiden-schön.
Nun ist da etwas, fast impressionistisches, das zum ersten die colemansche tragweite nicht vergisst, auszubrechen, und zum frieden zurückzukehren, zum zweiten aber auch potent genug, um das höchste vermögen technischer begabung herausbrechen zu lassen: ein quartett wieder, das die wichtigste botschaft des kollektivs im jazz vertritt:
freiheit .................................................................................................. menucin